Veränderung 

Der erste Schritt in die Veränderung liegt Jahre zurück und heisst Mut zur Therapie. Ich hatte zu dieser Zeit komplett den Boden unter den Füssen verloren, da meine Mutter unerwartet verstorben war. Umgefallen und tot...dieser Moment veränderte mein Trinkverhalten nochmal schlimmer. Nüchtern war dieser Lebensabschnitt kaum zu ertragen. Es gab ja nun 100 derte Gründe mehr zu trinken und ich trank auch bis über alle Grenzen.  Auf Rat eines sehr lieben Menschen meldete ich mich aber dann  bei meiner Krankenkasse und bat um Hilfe zwecks Trauerbewältigung und Therapie.  Wie es das Leben so wollte, bekam ich sehr zeitnah einen Termin. 

Was soll ich sagen, ich landete bei einer Therapeutin,  die mein Leben für immer verändern würde. Ich sage heute, Sie war wirklich ein Geschenk, ein 6er im Lotto oder auch das beste, was mir passieren konnte. Es ging hier auch nicht um Alkohol die ersten Jahre...sondern um meine Mutter , Kindheit und Familie, Alltag & Vergangenheit.  Es kam eins ins andere und am Ende war ich 10 Jahre mit Unterbrechungen in Therapie. Erst als ich meine mentale Sucht hier offen legte ...Erst da hatte ich die Chance einen Weg heraus zu finden. 

Meine Therapeutin gab mir verschiedene Methoden an die Hand, aber solange ich nebenher trank, fruchtete halt nichts. Erst als der Kopf klarer blieb öffneten sich mir neue Bereiche. 

Einer davon nennt sich achtsam Leben & Meditation.  Darauf gehe ich im nächsten Abschnitt ein. Denn aus vielen kleinen Schritten wurden eines Tages grosse Veränderungen.  

 

Achtsam leben 

Das Leben hält Wege für uns bereit wo wir nicht mal wussten, daß es dort Wege gibt. 

Durch den Alkohol war ich unruhig , rastlos und hab mich eher bedauert. Es war ja einfach für mich,zu sagen,  meine Eltern haben es mir vorgelebt...ich kann nichts dafür. HEY es liegt halt in den Genen. Ausreden über Ausreden. 

Die Achtsamkeit konnte ich tatsächlich erst mit nüchterner Seele für mich entdecken, aber es ist für mich eine so unendliche Reise & Weite zum erlernen, anwenden , bilden und umsetzen. Diese Lebensweise hat mich geerdet, dankbar gemacht und mich in meiner Mitte zentriert. Jahre zuvor legte mir meine Therapeutin das schonmal ans Herz, aber ich konnte es erst Jahre später für mich gewinnen. Also hey...Wenn es bei dir jetzt nicht passt, kann es aber zu einem späteren Zeitpunkt was werden. 

Ich übe mich täglich in Meditation,  ob in stiller oder in angeleiteten. Youtube gibt viele Vorschläge und man findet immer etwas. Ich habe mich viel belesen über Buddhismus,  Mantras und positiven Lebenswegen. Auch für die Märsche braucht man ein gutes Mindset und das trainiere ich sozusagen mit Meditation.  Es gibt auch Kurse , die eure Krankenkasse übernimmt. Ein 8 wöchiger MBSR Kurs hat mir wirklich die Augen geöffnet und mir die Weichen gestellt für ein besseres Leben. Und in dieser inneren Harmonie bin ich dann in die Natur gegangen,  erst einfach spazieren und dann wurden Wanderungen daraus...und aus diesen Wegen entwickelte sich dann eine Leidenschaft, eine Leidenschaft zum Extremwandern. 

Eingefahrene oder sogar einschneidende Lebensabschnitte fordern manchmal Mut...Mut raus zu gehen, Mut sich Hilfe zu holen, Mut sich jemanden anzuvertrauen...Mut sich einzugestehen , das man ein Problem hat. Aber dieser Schritt ist so mutig...und kann einen Wege eröffnen, die man sonst nie gefunden hätte. 

Achtsamkeit muss nicht deiner sein, aber ich kann dir nur sagen, daß es ein wertvoller Weg ist. Gerade wo alles höher, schneller & weiter geht. Da ist es total schön wenn man in sich entspannen kann und Freude in den kleinsten Dingen findet 

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