Mein Meilenstein 2025
Ich wurde angemeldet ( danke Sanne ) und somit brauchte ich nicht mehr überlegen, ob ich mir das zutraue. Ich ging allerdings offen daran...ich versuche es, wie weit ich komme werden wir sehen
Vorbereitungen auf diese 63 km gab es, ich dehnte und übte auf der Matte ...versuchte mich geschmeidig zu machen , lach...Am Ende entscheiden meist andere Dinge ob du es schaffst. Ich wagte mich sogar mit neuen Schuhen auf die Strecke , da sie sich anfühlten wie nach Hause kommen. Leute, nein, macht das niemals.
Um 7 Uhr gings mit meiner persönlichen Crew auf die Strecke. Nicole, Anet & Sabine wollten mich begleiten und in der Not unterstützen. Im Zwiebellook machten wir uns bei minus 3 Grad frohen Mutes auf den Weg. Wir waren so in Gespräche vertieft und guter Dinge, das wir bereits am Anfang ein paar Mal von der Strecke abkamen lach. Die Sonne ging auf und es hätte schöner nicht sein können. Die Natur ist einfach immer erlebenswert in jeder Jahreszeit. Bis zum ersten VP ( circa 20 km) kam ich gut voran, aber ich merkte eine kleine Stelle am Fuss die ich dort vertapte. Gut gestärkt gings weiter, die Stelle am Fuss entwickelte sich als schmerzvoll, aber ich wollte bis zum nächsten VP durchlaufen ( 40 km) das war allerdings keine gute Entscheidung, ich kam dort schon ziemlich verkrampft an und hatte dann eine riesen Blase zu verarzten...Die Pause an sich ging dadurch verloren und ich konnte mir nur noch schnell ein warmes Süppchen im Stehen einverleiben. Humpelnderweise ging es dann weiter, Sanne schloss sich uns an um mich auch zu motivieren und zu begleiten. Bei mir machte sich langsam der Schmerz breit, ich ging nicht entspannt durch die Blase und ich weiß garnicht mehr auf welchen km wir waren, aber mir kamen voll die Tränen weil meine Oberschenkel einfach dicht machten und es mir immer schwerer fiel. Es war noch viel zu früh und das liess mich verzweifeln. Meine Crew fing mich auf, redete und umarmte mich und so mußte ich auch halbwegs wieder lachen ...als die Sonne unterging und die Kälte kam verging mir allerdings alles. Ab 55km konnte oder wollte ich weder sprechen noch auf irgendwas reagieren. Mein Rücken tat weh und meine Beine konnten eigentlich keinen Meter mehr gehen. Das ist ein Gefühl...Halleluja...ich schimpfte vor mich hin und verfluchte alles. Sanne sprang und sang um mich herum , aber ich hatte 0 Reaktion. Ich ging wie ein Roboter..ich kann diesen Schmerz in den Beinen garnicht beschreiben...Esr lässt dich absolut verzweifeln und trotzdem kann man weitergehen. Mein Kopf sagte trotzdem nicht....höre auf...aufgeben ist irgendwie nicht mein Ding und ich bin gespannt wo mich das noch hinbringen wird. Am 22.11.25 brachte es mich definitiv ins Ziel. Die letzten 8 km waren mein persönlicher Horror, ich hatte auch diese Ziel Euphorie nicht, die mich meist nochmal beflügelte, ich glaube, ich war eingefroren.
Auf den letzten 500 Metern feuerte mich meine Crew nochmal an , Sandra du hast es geschafft.... da realisierte ich erst, das wir wirklich gleich da sein werden. Die letzten 5 Meter liefen alle 4 hinter mir, applaudierten mich ins Ziel hinein....wow....was für ein Gefühl. Die Tränen liefen mir ohne Ende...Die Medaille wurde mir umgehangen und ich wurde umarmt, die Leute in der Halle aplaudierten und ich war unfassbar erleichtert und glücklich.
Was für eine Reise, was für ein Weg. Ich bin absolut über meinen Schmerz gelaufen, habe den Kampf gewonnen...ich werde so viel in meinen Alltag mit nehmen können. Das sind die Tage wo ich lebe, wo ich fühle , wo ich atme mit jeder Zelle meines Körpers. DANKE an alle die ein Teil davon waren und sind. Ich bin immer noch sehr bewegt und dankbar.
Es ist nie zu spät alles zu verändern. Man muss nur anfangen :)
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