Warum wandern...?

Mir war nie klar, daß wandern mein Weg sein würde. Ich bin auch über das Thema Achtsamkeit und Meditation dorthin gelangt. Als ich aufhörte Alkohol zu trinken,musste ich öfter meine Balance im Alltag suchen. Das Ventil alles schön oder weg zu trinken, fiel ja aus.  Also was tun wenn der Druck steigt, die Laune sinkt...dich die Trauer ummantelt oder du euphorisch bist wegen positiver Ereignisse. Mehr und mehr beschäftigte ich mich mit Meditation, Mantras und innerer Ruhe. Ich las fiel über Buddhismus und holte mir Inspiration von Shi Heng yi dem Saholin. Parallel verfolgte ich jemanden aus Berlin, der an Mammutmärschen teilnahm und davon schwärmte...aber ich und wandern ? 30 km und mehr...nie im Leben. 

Am 11.11.23 erlief ich mir meine ersten 10 km...alles andere als schmerzfrei...aber ich biss mich durch, lach. Immer um einen See rum. Da begann meine Reise schon...

Wenn ich mir meine Schuhe zubinde,  dann habe ich schon diese Energie in mir, pure Freude raus zu gehen und mir gut zu tun. Ich höre immer Musik wenn ich alleine laufe. Bestimmte Songs rufen bestimmte Emotionen hervor, Gedanken kommen und manchmal verarbeite ich beim Laufen ganze Vergangenheitsepisoden. Von Adrenalin bis purer Dankbarkeit durchströmt mich alles. Ich spüre meinen Körper, fühle mich lebendig, atme die Luft und eine mentale Stärke entsteht Schritt für Schritt. Auf langen Märschen von 30/42 oder auch 50 km hab ich diese Punkte wo man in den Schmerz läuft, wo man nicht mehr kann und trotzdem weiter geht. Das sind die Momente wo man wächst, fühlt, sich entwickelt und Mut fasst alles schaffen zu können. Zwischen durch hab ich diese Euphorie Momente, wo  mein ganzes Leben an mir vorbei zieht...alles ...oft schießen mir die Tränen in die Augen, weil ich mich wirklich frei laufe von dem Ballast, von der Sucht und von den Verlusten die ich schon erleiden musste. Dann schaue ich in den Himmel und sage oft....und es geht doch ohne Alkohol Mutti...Hier bin ich und ich Lauf und ich Lauf  mich frei.